Stücke für das Figurentheater
     

"St. Brandans wundersame Seefahrt oder Die Macht der Musik"

Das Stück wird von vier Mitwirkenden dargeboten: drei Spieler bzw. Sprecher und einem Musiker an der keltischen Harfe.Zum Stück:
Angeregt durch die Vorführungen des Figurentheaters Liselotte schuf Armin Strohmeyr eigens für diese Bühne ein neues Stück, bei dem er auf ungewöhnliche Art auf die populäre mittelalterliche Heiligenlegende von "St. Brandan" zurückgreift.Weil er Zweifel an den Wundergeschichten der Bibel hegte, wird der irische Abt St. Brandan auf eine phantastische, abenteuerliche Seereise geschickt, die wir als Zuschauer aus sicherer Entfernung miterleben dürfen. Freude an der mittelalterlichen Fabulierkunst, aber auch Lust am frechen, ironischen Kommentar bestimmen das Stück: Denn so heilig der Abt auch ist, seine mitreisenden streitlustigen Mönche sind es nicht immer - und auch die Mächte der Finsternis sind recht rege ... Mittelalterlich kraftvoll und unerwartet lebendig tritt uns so die alte, fromme Legende vor Augen und Ohren.Das Stück hatte seine Uraufführung im Juli 2004 in Heidelberg. Weitere Aufführungen in Dossenheim und Berlin folgten in den Jahren 2005 und 2006.

Mehr unter www.figurentheater-liselotte.de

"Die Serenade"

Schattenspiel frei nach einem nachgelassenen Konzept und Gedichten Ludwig Uhlands. Musik: Walter Thomas Heyn

Es scheint unwahrscheinlich, ist aber wahr: Mit der Uraufführung des Schattenspiels "Die Serenade" durch das Figurentheater Liselotte erleben die Zuschauer nicht nur die Uraufführung eines Stückes des Berliner Schriftstellers und Beeskower Burgschreibers 2010 Armin Strohmeyr, sondern zugleich die Uraufführung einer Idee von Ludwig Uhland (1787-1862) - eines der bekanntesten Romantiker.
Im Nachlass Ludwig Uhlands fanden sich auf zwei Seiten die inhaltliche Skizzierung eines Lustspiels: "Die Serenade" sowie einige Gedichte, die als Vorstudien zu diesem Stück gelten können. Knapp 150 Jahre nach Uhlands Tod machte sich der in Berlin lebende und aus Uhlands schwäbischer Heimat stammende Schriftsteller Armin Strohmeyr daran, aus dieser Skizze ein Schattenspiel in gereimten Versen zu gießen. Zum Handlungsverlauf passende Gedichte Uhlands wurden geschickt in den Handlungsverlauf einmontiert. Die in der Romantik und von Uhland sehr geschätzte Form des Schattenspiels erwies sich als besonders geeignet für dieses heitere Stück und gibt ihm einen zusätzlichen Reiz. Es entstand ein schwebend-leichtes Lustspiel, das elegant zwischen Tag und Nacht, Phantasie und Realität, Humor und Sehnsucht hin und hergaukelt. Scheinbar mühelos greift Strohmeyr den romantischen Geist und die Sprache des 19. Jahrhunderts auf, ironische Brechungen sowie eigene Zutaten und zusätzliche inhaltliche Wendungen frischen den Handlungsverlauf auf und beleben ihn auf charakteristische Weise.

Die Uraufführung fand am 2. Juli 2011 auf Burg Beeskow statt, eine weitere Aufführung erfolgte am 15. Juli 2011 auf der Kleinen Bühne des Friedrich-Wolf-Theaters, Eisenhüttenstadt. Weitere Aufführungen fanden statt: am 11. und 12. April 2013 im Puttensaal dere Bibliothek am Luisenbad, Berlin-Wedding, am 6. November 2013 in der Musikbibliothek Berlin-Marzahn, am 23. November 2013 im Foyer des Schlosstheaters Rheinsberg, am 23. Februar 2014 iin der ev. Kirchengemeinde Berlin-Gropiusstadt Süd und am 30. November 2014 in der Tertianum Residenz Berlin.
Weitere Aufführungen sind in Vorbereitung.

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Für das Schauspiel
Der Mitgeher
Oder Die Kunst der schönen Leich


Ein Bühnenmonolog

(ca. 85 Spielminuten. Ausführende: 1 älterer Mann)

"Das wäre wirklich ein rasantes Solo in einem Wiener Theater." Claus Peymann

Was ist ein "Mitgeher"? Ein leider aussterbender Beruf: Vor dem Wiener Zentralfriedhof warten in den Cafés Mitgeher, die man mieten kann, damit sie bei einem Trauerzug, der ansonsten recht klein und trostlos erschiene, "mitgehen".

Die Bühne: ein Schanigarten in der Nähe des Zentralfriedhofs.
Ein älterer Herr tritt auf, er beginnt einen Monolog. Spricht über den nahen Friedhof, die Beerdigungen. Er kommt ins Schwadronieren. Er redet über Friedhofs- und Bestattungskultur, über das Milieu der Welt der Trauernden und derer, die Geld damit machen. Das scheinbare "Randthema" wird in den Augen des "Mitgehers" zum Kernpunkt aller gesellschaftlichen Kultur. Die "Kunst der schönen Leich" ist die Voraussetzung aller Zivilisation. Der Mitgeher bietet in seiner Plauderei nicht nur einen Abriss über die Geschichte der (speziell österreichischen) Bestattungskultur, er macht sich auch seine Gedanken über die Gegenwart und den Verfall von Werten. Er ist ein "Grantler", aber einer mit dem Herzen auf dem rechten Fleck.

Und er hat eine eigene, tragische Geschichte: Die tritt im Laufe des Monologs zutage: Eine verhinderte Künstlernatur, die in der Studienzeit für das Museum Saurierknochen abzeichnete. Ein heimlicher Verehrer des legendären "Hammermörders", der einst in Wien sein Unwesen trieb. Eine ödipale Mutter-Sohn-Beziehung, die von Hass und gegenseitiger Abhängigkeit geprägt war. Die NS-Vergangenheit der "Frau Mama". Das unerfüllte Liebes- und Libidobedürfnis des Mitgehers. Gewaltphantasien. Die seltsame und innige Freundschaft zum Kammersänger Ferdl, der auch im Bestattungsgeschäft tätig ist.

Der Mitgeher schwadroniert und wartet. Er wartet auf Ferdl, der nicht kommt (eine Katastrophe bahnt sich an), er wartet auf das Leben, an dem er vorbeilebt, er wartet auf den Tod potentieller Kunden.
Trotz der tragischen Elemente ist der Mitgeher nicht humorlos. Er besitzt den verzweifelten Witz der zu kurz Gekommenen, den ironischen Humor des Grantlers, die überraschende, lakonische Einsicht des halbgebildeten Einzelgängers.
Die Sprache ist sein Gegenüber. Und die Toten. Er spricht weniger mit sich als mit der Welt, der Gegenwart und seiner Vergangenheit.

Interessenten (Bühnen und Schauspielern) für eine Uraufführung stelle ich gerne unverbindlich ein Textexemplar zur Verfügung.